Von Extrem- oder Qualzucht spricht man dann, wenn die Ausprägung von bestimmten Zucht- merkmalen einer Hunderasse zu erheblichen körperlichen Einschränkungen und Belastungen führt und somit Schmerzen und Leiden für das Tier verursacht.
Schnarchende Möpse und grunzende Bulldoggen lassen die Herzen vieler Hundefans höherschlagen, dabei ist das Röcheln Anzeichen eines Leidens:
Um dem Kindchenschema zu entsprechen – Kulleraugen, Stupsnase, runder Kopf – wurden einige Rassen so kurznasig gezüchtet, dass die Tiere ständig Atemnot quält. Oft müssen sie operiert werden, damit sie überhaupt noch Luft bekommen.
Möpse sind aufgrund ihres lieblichen Charakters als Familienhunde sehr beliebt. Viele Leute empfinden die Schnarchgeräusche, welche sie oft schon bei Ruheatmung von sich geben, als besonders niedlich. Diese Atem- geräusche sind jedoch Anzeichen auf eine erhebliche Einschränkung der Atmung und bedeuten für diese Tiere lebenslange Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität und Gesundheit.
Die Gesichtsfläche scheint wie abgeschnitten. Damit gehen häufig weitere Beeinträchtigungen einher: u.a. Atemprobleme (insbesondere bei wärmeren Temperaturen), Hitzeempfindlichkeit, schlechter Geruchssinn, Augen- und Zahnfehlstellungen.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die extremen Zuchtmerkmale von brachycephalen Hunderassen zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität betroffener Hunde führt. Je kürzer die Nase und kleiner die Nasenlöcher, desto weniger Sauerstoffzufuhr für den Hund und umso angestrengter die Atmung. Diese Hunde haben wegen ihrer grossen, gerade herausstehenden Augen oft auch chronische Augenerkrankungen, sind anfälliger auf Hornhautverletzungen und haben ein eingeschränktes Blickfeld. Aufgrund der übermässigen Faltenbildung im Gesicht und beim Rutenansatz sind Hautentzündungen und Ekzeme häufig. Daneben sind sie anfälliger auf Allergien und weisen oft Deformationen der Wirbelsäule und der Hüftgelenke auf.